Freitag, 22. Juli 2016

Badeschiff Kino

Irgendwann hatte mein damaliger Partner Skulli die Idee, Filme im Badeschiff vorzuführen. Plantschen und dabei glotzen. Ein Widerspruch? Eine Leinwand wurde aufgebaut und vorn am Kassenhäuschen sass Grace, denn umsonst ist Kino nie. Was zeigt mn in so einem Familien-Spielplatz? Wenzel Storch - Die Reise ins Glück zum zweiten? Diesmal aber nahm das Unternehmen eine unerwartete Richtung. Max Goldt kommentierte die unzählichen Dias, die Storch während der elfjährigen Produktion gesammelt hatte. Die waren übrigens auch der Grund für den verspäteten DVD Release. Immer und immer wieder fand er noch ein Dias. Heute bin ich mir gar nicht so sicher, ob ich die Dias oder den Film witziger finde? Storch selbst erklärt jedenfalls die ungeheuer lange Produktionszeit (die ihn persönlich auch ruinierte) folgendermassen: Neun Jahre wurden verbraucht, um verlegte Werkzeug zu suchen, zwei Jahre wurde gedreht. Und das Publikum im Badeschiff? War es in der Lage, dieses einzige deutsche ruinöse Kunstwerk in den Höhengraden von Coppola oder Welles zu würdigen? Nein! aufgebracht über eine Szene, in der auf Kinder gepinkelt wird, rüttelte eine Jung-Mutter am Kartenhäuschen von Grace - verlangte lauthals ihr Geld zurück.

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