Freitag, 29. Juli 2016

Ritter Butzke - Lloyd Kaufman

Bevor die Bauaufsicht die alte Ritter Butzke schloss, war Llloyd Kaufman schon da. Geladen von Skulli für eine Troma Nacht. Nervosität in der alten Filmkunst (irgendwie ist alles in diesem Artikel alt - aber es handelt sich schliesslich um einen Retro-Blog)! Llloyd Kaufman besuchte unser kleines Ladengeschäft mit Geschenken: Handsignierte Troma DVDs, die wir immer noch stolz ausstellen. Ein älterer Gentleman, der so zuvorkommend und höflich ist, wie man es in alten Zeiten gewöhnlich war (um beim Thema zu bleiben). Unseren Kollegen Isti jedenfalls sah ich selten so ausser Rand und Band. Dermassen enthusiastisch, dass er die Troma DVDs bis heute auf Mitarbeiter Flat zu Hause hält. Wir reden immerhin über einen Zeitraum von sieben Jahren!


Freitag, 22. Juli 2016

Badeschiff Kino

Irgendwann hatte mein damaliger Partner Skulli die Idee, Filme im Badeschiff vorzuführen. Plantschen und dabei glotzen. Ein Widerspruch? Eine Leinwand wurde aufgebaut und vorn am Kassenhäuschen sass Grace, denn umsonst ist Kino nie. Was zeigt mn in so einem Familien-Spielplatz? Wenzel Storch - Die Reise ins Glück zum zweiten? Diesmal aber nahm das Unternehmen eine unerwartete Richtung. Max Goldt kommentierte die unzählichen Dias, die Storch während der elfjährigen Produktion gesammelt hatte. Die waren übrigens auch der Grund für den verspäteten DVD Release. Immer und immer wieder fand er noch ein Dias. Heute bin ich mir gar nicht so sicher, ob ich die Dias oder den Film witziger finde? Storch selbst erklärt jedenfalls die ungeheuer lange Produktionszeit (die ihn persönlich auch ruinierte) folgendermassen: Neun Jahre wurden verbraucht, um verlegte Werkzeug zu suchen, zwei Jahre wurde gedreht. Und das Publikum im Badeschiff? War es in der Lage, dieses einzige deutsche ruinöse Kunstwerk in den Höhengraden von Coppola oder Welles zu würdigen? Nein! aufgebracht über eine Szene, in der auf Kinder gepinkelt wird, rüttelte eine Jung-Mutter am Kartenhäuschen von Grace - verlangte lauthals ihr Geld zurück.

Donnerstag, 21. Juli 2016

Kino in der Bar 25

In der Bar 25 gabs den Zirkus und im Zirkus wiederum wurden Filme vorgeführt. Das Lebenswerk meines damaligen Partners Skulli war mit Sicherheit, die Rechte an den Filmen von Wenzel Storch zu ergattern. Wie geht man aber nun mit diesem Schatz um? Gemeinhin ist man sich da einig: Durch "Events". Genauso so eines sollte die Aufführung von Die Reise Ins Glück werden. Erst der Film, dann Disco! Disco darf wörtlich genommen werden, wenn DJs wie Jörg Buttgereit auch wirklich welche auflegen (und dazu einen verblüffenden Hampelmann Tanzschritt vorführen). In der Bar 25 gabs in etwa so viele Mitarbeiter wie Chefs. Jeder wollte vorab einen Platz reservieren, um dann gemütlich vom Wohnwagen durch den Hintereingang zu schlüpfen. Und die richtigen Gäste? Kein Platz mehr. Skulli reagierte promt und versperrte den Hintereingang zum "VIP" Bereich. Vorstellung kann beginnen!


Freitag, 15. Juli 2016

Strassenkampf

Heute tobt der Kampf um die Rigaer 96 und noch vor wenigen Jahren versuchte man, das RAW Gelände zu verteidigen. Damals traten zwei "Investoren" auf, einer aus Stuttgart mit für unsere Ohren merkwürdig hohem Nasalsound. Natürlich führten sie nichts Gutes im Schilde und man konnte von unserem kleinen Laden aus beobachten, wie die beiden "Investoren" versuchten, ein "Geschäft" aus dem Bahngelände zu machen. Das war damals noch weitgehend leer und eine wundervolle Industriebrache. Heute ist  das verwitterte Gelände eine Partymeile für die unteren 10.000. Und die "Investoren"? Immerhin wurden sie einmal von einem verwirrten Clochard über ihr eigenes Gelände jejagt. Mit einer selbstgebauten Peitsche aus Stacheldraht.